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Wie? Schebenschlössl! Ach so, so heißt unsere Burg.

 

Diese Fragestellung würde man bestimmt von 95% der Trostberger bekommen. Kaum einer weis, das unsere Burg, oder das, was davon übrig ist "Schebenschlössl" heißt. Nun, wir sind für die Überreste unserer Heimat (geschichte) sehr Dankbar. Wir stehen aber auch in der Pflicht diese für die Nachwelt zu erhalten.

Noch keine Gedanken machte man sich 1803 bis 1810, als die Burg versteigert wurde. Die neuen Besitzer brachen ab und verwendeten die Baustoffe für andere Bauten. Übrig blieben von der einstigen Burganlage nur ein runder Turm mit Anbau und die Kapelle. Das Kirchlein "St Michael" gehört der Pfarrei und der Turm der Stadt Trostberg. Die Gebäude dümpelten so vor sich hin. Erst als 1976 der Privatinvestor Kandlberger die Burg sanierte kam wieder Leben in das Gemäuer. Aber nach über 30 Jahren waren nun erneute Sanierungen erforderlich.

Auslöser waren die Einfachverglasten Fenster. Diese waren verfault, rissig, Dichtungen defekt, Thermisch unzeitmäßig. Verschiedene Fenster waren schon mal ersetzt worden.  Drei verschiedene Fenstertypen prägten die Fassade. das war der Auslöser, um auch abgeplatzten Putz zu sanieren, Die Schindeleindeckung am Turm zu reparieren, Das Flachdach abzudichten, Leitungen unter Putz zu legen, Biberschwanzabdeckungen auszubessern, den Installationsraum herzurichten, ein Blechdach zu erneuern einen komplett neuen Farbanstrich und noch eine Reihe weiterer Maßnahmen, die sich aus diesen Aufgaben anschlossen.

Hauptschwierigkeit war, das die Mieterin während der Renovierungszeit auch noch wohnen kann!!

Vom Amt für Denkmalschutz gab es die Auflage nur natürliche Baumaterialien zu verwenden. Diese sind Vollziegel, Kalk, Sand und Wasser. Zementputze sind verboten!!

All diesen Anforderungen haben wir uns gestellt. Es war sehr viel Koordinierung nötig, das die Gewerke der einzelnen Handwerker so abgestimmt wurden, das die Mieterin auch noch irgendwie und irgendwo wohnen konnte.

 

Diese Arbeiten begannen im Herbst 2008 und dauerten bis 2009 an. Die verschiedenartigen Stockfenster wurden durch einheitliche Kastenfenster ersetzt. Diese sind außen schmäler und innen breiter. Für die einheitlich neuen Fenster mussten die Laibungen innen verbreitert werden und außen verkleinert werden. Bei Bummerlmauern keine leichte Aufgabe. Baut man einen Stein aus fallen 10 von alleine raus. Vor jedem Fenster wurde eine Staubschutzwand aufgebaut. Staub und Dreck wurde mit dem Staubsauger entfernt. Der Außenputz war maroder, als vor den Arbeiten gedacht. Viele Hohlstellen und Risse sorgten für Überraschungen.

Stromkabel und Telefonleitungen mussten unter Putz gelegt werden. Strukturputz ergänzt werden, die Eckverzierungen erneuert werden. Das Hauptproblem des Fenstertausches konnte zügig erledigt werden. Die anschließenden Zimmerer-, Spengler und Malerarbeiten hatten immer wieder neue Aufgaben bereit. Der Hauptteil konnte noch vor der Frost- und Winterperiode erledigt werden. Die letzten Kleinigkeiten wurden dann erst im Frühjahr 2009 vollendet.

 

 

 

 

 

 

 

So schaugt's jetz aus. 

 

 

 

 

 

 

 

Die drei umliegenden Bilder dokumentieten ein Gebäudeeck in Erdgeschoss. Durch stetige Feuchtigkeit war der Kalkputz schon einmal abgebröselt durch einen Zementputz ersetzt worden. Dieser hatte sich großflächig abgelöst. Beide Lösungen hielten nur kurze Zeit. Wir haben die Fehlstellen am Fenster und der Gebäudeecke  nun mit Hydromentputz ein drittes mal neu verputzt. Wie man am oberen Bild sieht scheint dieser Putz intakt zu sein. Wie uns Gespräche mit anderen Handwerkern beweisen ist nur dieses Mittel das einzig wahre gegen stetige Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk. Diese Mauern werden zwar auch nicht trocken, aber sie verbesssern die Kappilarität so gut, das Feuchtigkeit schneller abdiffundiert und die Salze nicht nach außen getragen werden. Unser erstes Objekt 2002 in Lindach mit Hydromentputz ist für mich der stetige Beweis, das dieses Mittel das einzig Richtige ist bei Mauerfeuchte. Alle Sanierputzsysteme von Fertigputzherstellern sind reine Opferputze. Man opfert Zeit, Material, viel Geld und Ärger, um dann nach kurzer Zeit einen Fehler einzugestehen.

 

Auch der Balkon wurde komplett erneuert.  Es gab vorher keine Blechabdeckungen auf den Hölzern.

Der spitze Turm gehört zur Michaels - Kapelle.

 

Diese Bandl haben wir komplett erneuert. Alles Freihändig rund putzen am runden Turm.

 

Bei diesem Fenster war der neue Rahmen kleiner, als die Öffnung. Um mit den anderen Fenstern in einer Flucht zu sein wurde der Stock an eine Seite gerückt. Damit dann das aufgesetzte Bandl rechts nicht breiter wird wurde es mit der Flex weg geschnitten. Auch das untere Bandl musste verbreitert werden. Wer hier aufmerksam betrachtet, wird fest stellen, das alle Sitzen der Rundung andere Winkel haben. Diese waren schon so im Bestand. Wir haben nichts verändert. So ist eben ein alter Bau, das gibt ihm das gewisse etwas.

 

  Auch dieses Fenster mussten wir in der Breite verändern. Auch hier galt es möglichst viel vom alten Putz zu erhalten. Zu sehen ist hier der Grundputz. Wir haben Traditionsbewusst mit feinem Fertigschweiss gefilzt. Nichts mit Maschinenputz oder so was! Das hat bei so einem alten Bauwerk nichts zu suchen. Nur Kalk, Sand und Wasser und eine Prise Zement. 

 

 

 

Wer suchet, der Findet heißt es. Hier haben wir nicht gesucht und trotzdem gefunden. Eigentlich sollte nur einRiss, der von Fenster zu Fenster ging ausgebessert werden. Beim erweitern des Risses kam nur poröses, bröckeliges Material zum vorschein. Das hätte den Riss sehr schnell wieder zugelassen. Also eröffnetten den Sturzbereich breiter. Fast auf Wandtiefe hatte der gemauerte Sturz kein festes Widerlager. Auch zwischen den gemauerten Steinen fehlte der Kalkmörtel. Wir haben die Fehlstellen mit alten Backsteinen und Kalkmörtel dann wieder verschlossen.

 

Wieder ein Fenster, das oben, unten links und rechts wieder neu beigeputzt wurde. Im grunde genommen war jedes Fenster innen und außen wieder komplett herzurichten. Gerade im Erdgeschoss mussten die Fensteröffnungen verbreitert werden. Da brachen ganze Ecken mit runden Bummerlsteinen aus, die dann mit originalen Steinen wieder neu aufgemauert wurden. In den Bädern mussten wir die Fliesen weg schneiden  wieder an den Bestand anpassen.

 

 

Bei diesen Mauerwerksabdeckungen haben wir die Biberschwanzziegel komplett erneuert. Zum einen waren sie gebrochen oder rissig oder nur mit einer Schicht gemauert. Zu unserem finanziellen Nachteil hat sich unsere gewissenhafte Arbeit ausgewirkt. Weil wir die einreihigen vermoosten Schindel nicht abwaschen wollten. Haben wir nicht nur die Schadhaften Stellen erneuert, sondern gleich die ganze Reihe  Das es jetzt farblich und auch von der Haftung her und dem allgemeinen Aussehen nun besser ist gab die Bauaufsicht gerne zu, aber auch Anlass, um hier finanzielle Abzüge zu machen.

Danke liebes Bauamt!

 

 

 

 

 

 

 
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